Im Zeitalter von TikTok wird immer häufiger angezweifelt, ob es sich „noch lohnt“, einen Unternehmensblog zu führen. Ich sage ganz klar: Ja! Denn allmählich zeichnet sich eine Übersättigung an kurzen Videos und ein Interesse an sogenanntem Long-Form-Content ab.
Tatsächlich bringen Unternehmensblogs ganz andere Vorteile mit sich als beispielsweise ein Reel. Ich zeige dir, welche das sind und wie du sie dir gezielt zu Nutzen machen kannst.
Lohnen sich Unternehmensblogs 2025 noch?
Ob ein Unternehmensblog im Jahr 2025 noch sinnvoll bzw. erfolgreich ist, hängt davon ab, wie du ihn nutzt. Blogs haben heute eine andere Funktion als zu ihren Anfängen und verfolgen andere Ziele.
Das Internet dient mittlerweile hauptsächlich als Informationsquelle und als Problemlösungsmittel – nicht umsonst ist das Wort „googeln“ in unserem Standardwortschatz angekommen. Sobald wir eine Frage haben oder uns unsicher sind, tippen wir ein paar Stichworte in die weiße Suchleiste.
Googeln tun wir oft dann, wenn wir vor einer Kaufentscheidung stehen. Das Geld ist derzeit knapp, der Markt in allen Bereichen überschwemmt, und Entscheidungen wollen wohlüberlegt sein. Studien zufolge denken wir mittlerweile rund 9 Minuten länger über Käufe nach. Und ganze 65 % nehmen bei einem Kaufimpuls das Handy zur Hand, um sich zu informieren und Kundenbewertungen zu studieren. Das ist der Punkt, an dem du auffindbar sein solltest!
Wie unterscheidet sich ein Blog von anderen Online-Marketing-Kanälen?
Entscheidend ist, dass die Menschen sich auf einem Blog freiwillig informieren. Sie googeln aus Interesse heraus; lesen also aufmerksamer und bewusster. Damit erreichst du deine Zielgruppe besser als mit Newslettern, TV-Werbung, Banner-Werbung o.Ä., die oft als nervig empfunden werden. Auf Social Media wollen die Menschen hingegen ausschließlich unterhalten werden und klicken sich nur sehr selten bis zur Website durch.
Auf dem Blog erwischst du sie im richtigen Moment bzw. in der richtigen Stimmung – sie sind bereit, Dinge auszuprobieren oder zu kaufen.
Was kann ein Blog, was eine Website nicht kann?
Deine Website baust du einmal auf – dann ist sie eher statisch und vom Platz her limitiert. Du bist also gezwungen, Kompromisse einzugehen, um die Website übersichtlich zu halten und nicht mit Texten zu überladen. Das ist vor allem dann schwierig, wenn dein Produkt bzw. deine Dienstleistung eher erklärungsbedürftig ist.
Zudem gibt es da draußen jede Menge Konkurrenz, die ein ähnliches Angebot hat – vielleicht aber besser gefunden wird oder bekannter ist. Hinzu kommt dann, dass eine Website oft nur durch eine sehr gezielte Googlesuche nach dir bzw. deinem Unternehmen auffindbar ist.
Grundsätzlich lässt sich sagen: Ein Blog füllt die Lücken in deiner Website auf und öffnet neue Türen, die überhaupt erst auf deine Website führen.
Website
Deine "Visitenkarte"
Social Media
Schnell bekannt werden, unterhalten und für häufigen Kundenkontakt sorgen
Blog
Langfristig Vertrauen aufbauen und informieren; deine Contentbasis
Vorteile eines Unternehmensblogs in 2025
1. Verlängerung der Website
Ein Blog bietet dir ausreichend Platz, um deine Mission, deine Produkte oder dein Angebot von verschiedenen Seiten zu beleuchten. Außerdem kannst du mehrere Randthemen aufgreifen und damit jeden einzelnen Kunden dort abholen, wo er steht. Denn: Deine Kund:innen googeln nicht dich und deine Lösung, sondern ihr Problem!
Je mehr Blogartikel du hast, desto mehr Türen öffnest du zu deiner Website.
Beispiel: Du bietest Yoga-Kurse an.
Deine Blogartikel behandeln: Rückenschmerzen, unterschiedliche Yoga-Arten, körperliche Gesundheit, ergonomisches Sitzen usw.
Das wären alleine 4 verschiedene Suchanfragen von potentiellen Kund:innen, die anschließend zu deinem Blog geleitet werden. Deine Website „Yoga-Kurse“ hätten sie mit diesen Suchanfragen nicht gefunden.
2. Reichweite und Sichtbarkeit
Im Gegensatz zu Social Media Beiträgen werden deine Blogbeiträge von Google indexiert und bei Suchanfragen künftig ausgespielt. Deine Auffindbarkeit kannst du gezielt durch SEO (Suchmaschienenoptimierung) verbessern, da du dann in der Liste der Suchergebnisse weiter oben angezeigt wirst. Sobald die User:innen also ein Produkt oder ein Problem googeln, landen sie ohne Umwege bei dir!
3. Langlebigkeit
Haben deine Blogartikel erstmal ein gutes Ranking erzielt, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie über viele Jahre (gut) gefunden werden. Du investierst mit einem Blogbeitrag also in deine Zukunft – anders als bei Posts und Reels, die durch die Schnelllebigkeit der Social Media nach wenigen Tagen wieder verschwunden sind.
4. Zielgruppenansprache
Bei Social Media musst du dir immer gut überlegen, wie du deine Zielgruppe erreichst. Blogartikel funktionieren andersrum: Du wirst von deiner Zielgruppe gefunden, weil du die Frage beantwortest, nach der sie gezielt gesucht hat. Somit besteht deine ganze Leserschaft schon mal aus potentiellen Kunden mit ehrlichem Interesse. Fehlt nur noch die richtige Tonalität im Text, um sie abzuholen – und sie nach dem Erstkontakt auch zu halten. Schließlich geben 68 % an, gerne über ihr Lieblingsunternehmen zu lesen.
5. Vertrauen und Expertenstatus
Während kurze Social Media Beiträge oberflächlich bleiben (müssen), kannst du bei einem Blogartikel in die Tiefe gehen und Erklärungen mit Mehrwert liefern. So positionierst du dich als echte:r Expert:in auf deinem Gebiet. Hast du erstmal dein Know-How bewiesen und die Geschichte hinter deinem Unternehmen erzählt, steigt das Vertrauen der Kundschaft in deine Marke.
6. Mehr Verkäufe
Dein Expertenstatus und das gestiegene Vertrauen deiner Leserschaft resultiert in einer höheren Kaufbereitschaft. Studien zufolge sind rund 60 % der User:innen interessierter, wenn sie zuvor etwas über das Unternehmen/Produkt gelesen haben. Bietest du also Blogartikel mit echtem Mehrwert, überzeugst du nach und nach zögernde Leser:innen oder holst neue Kund:innen auf deine Website, deren Problem du löst. Damit erhöhst du nach und nach – auf organischem Weg – deine Verkaufszahlen.
7. Basis für Content-Marketing
Ja, die Arbeit an einem guten Blogbeitrag kann sich manchmal in die Länge ziehen. Allerdings hast du danach eine solide Basis für all deine Kanäle. Deinen Blogbeitrag kannst du nämlich ganz einfach „recyclen“, indem du ihn in kleinen Häppchen auf Social Media präsentierst. Aus den einzelnen Abschnitten werden ganz einfach:
- Infoposts für Instagram
- Kurze Erklärvideos für Instagram und TikTok
- Pinterest-Pins mit direkter Verlinkung zum Blogartikel
Vertonst du den Blogartikel noch, hast du sogar schon eine fertige Podcast-Episode! Filmst du dich beim Einsprechen, hast du ein fertiges YouTube-Video, welches du wiederum als kurze Clips (Erklärvideos) in den Social Media hochladen kannst. Du verstehst?
Die vier Säulen für gute Blogbeiträge
Was aber braucht ein guter Blogbeitrag mit Mehrwert nun?
1. Säule: Gründliche Recherche nach den Interessen der Zielgruppe
Logisch: Um von deinen potentiellen Kunden gefunden zu werden, musst du auch darüber schreiben, was sie bewegt. Überlege dir gut, was jemand googeln würde, der dein Produkt / deine Dienstleistung in Anspruch nehmen sollte. Recherchiere darüber hinaus, welche Randthemen sie noch interessieren würden.
Beispiel: Du produzierst Zahnbürsten aus Holz.
Randthemen: Nachhaltigkeit, Hygiene beim Zähneputzen, (nachhaltige) Zahnpasta, Herkunft des Holzes, Vergleich zu Plastik / Elektrischen Zahnbürsten.
2. Säule: Suchmaschinenoptimierung (SEO)
Der beste Blogartikel bringt dir nichts, wenn er nicht gefunden wird. Beschäftige dich deshalb vorab intensiv mit dem Thema SEO – es wird sich lohnen! Stelle dann sicher, dass du die gewählten Haupt- und Nebenkeywords an den richtigen Stellen und in der richtigen Frequenz im Text unterbringst. Doch nicht nur die spielen eine Rolle: Auch der Aufbau deines Textes und dessen Mehrwert werden von Google erfasst – das möchte seinen User:innen schließlich nur die besten Suchergebnisse präsentieren.
Übrigens: Die SEO-Recherche kann dir auch schon bei der Themenfindung helfen.
3. Säule: Textaufbau, Layout und Bilder
Auch wenn die Menschen Blogbeiträge bewusst öffnen und bereit sind, Information aufzunehmen, muss du bedenken, dass die Aufmerksamkeitsspanne heutzutage kurz ist – und immer kürzer wird. Um die Leser:innen bei der Stange zu halten, musst du den Blogbeitrag also möglichst übersichtlich und spannend gestalten. Die oberste Regel: Keine Textwüsten!
Achte viel mehr auf:
- Kurze Absätze und ausreichend Leerzeilen
- Mehrere Zwischenüberschriften (hilft auch der SEO!)
- Stichpunktartige Aufzählungen statt lange Absätze
- Schaubilder, die Abläufe, Daten o.Ä. nochmal bildhaft zusammenfassen
- Ansprechende Bilder, die den Text unterbrechen
4. Säule: Eigene Sprache finden
Wenn es ans Ausformulierungen geht, wird es Zeit, deine eigene Stimme, deine „Corporate Language“, zu finden. Zugegeben, das ist die Königsklasse des Schreibens. Doch zumindest solltest du dich in der Ausdrucksweise an deine Zielgruppe anpassen und dich entscheiden, ob du eher locker, eher sachlich, mit oder ohne Fachausdrücke schreibst. Stelle dir dazu eine Person vor, die genau deiner Zielgruppe entspricht. Wie würdest du dich ihr gegenüber ausdrücken?
Hast du das drauf, kannst du dich fragen, wie deine Marke klingen soll. Frech, provokant? Kindgerecht? Modern? Mit Wortspielen und Anglizismen? Finde einen Stil mit Wiedererkennungswert!
Texten liegt dir nicht?
Du bist von den Vorteilen eines Unternehmensblogs überzeugt, aber das Schreiben liegt dir nicht?
Ich helfe dir gerne dabei und übernehme das Ausformulieren der Blogbeiträge, ohne dass du auf „deine Stimme“ verzichten musst. Als gelernte PR-Beraterin fällt es mir leicht, mich auf andere Schreibstile und bestimmte Zielgruppen einzustellen. Alles, was du tun musst, ist, ein spannendes Thema und passende Keywords zu finden. Ich zaubere dann den Text für dich!
Alternativ biete ich dir die Überarbeitung fertiggeschriebener Blogbeiträge an.
Unternehmensblogs sind auch 2025 noch relevant. Sie ersetzen Social Media nicht, sondern ergänzen sie vielmehr, da sie andere Ziele verfolgen. Bei näherer Betrachtung bringen Blogs jede Menge Vorteile mit sich und sind auf Langfristigkeit ausgelegt. Außerdem tragen sie maßgeblich zur Content-Erstellung bzw. dem Content-Marketing bei.
Hast du noch Fragen oder brauchst meine Hilfe? Dann melde dich gerne bei mir!
Ich freue mich auf dich deine Projekte!
Deine Sprachexpertin
Quellen:
- https://www.demandmetric.com/content/content-marketing-infographic
- https://www.searchenginejournal.com/seo/seo-statistics/