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Writertok-Begriffe: Was du als Autor:in auf TikTok wissen musst

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Das Phänomen „Booktok“ ist durch die Berichterstattungen in den Medien mittlerweile jedem bekannt. Für das Buchmarketing sind die Sozialen Netzwerke, vor allem TikTok, in den letzten Jahren deshalb unerlässlich geworden. Damit du als neue Autor:in direkt einsteigen kannst, stelle ich dir hier die wichtigsten Begriffe von „Writertok“ vor, die du kennen musst!

Was hat es mit Booktok und Writertok auf sich?

„Booktok“ und „Writertok“ sind Subkulturen, die sich auf TikTok gebildet haben und wo ein reger Austausch über Bücher stattfindet. Während die Leser:innen auf der „Booktok“-Seite stehen, nutzen Autor:innen „Writertok“, um sich miteinander, aber auch mit den (potentiellen) Leser:innen auszutauschen und diese an ihrem Schreibprozess und ihrem Alltag teilhaben zu lassen.

Das Instagram-Pendant dazu ist „Bookstagram“, wobei sich die sogenannte „Book Bubble“ in den letzten Jahren mehr nach TikTok verlagert hat.

Die Bedeutung von Booktok und Writertok für Autor:innen

Die Sozialen Netzwerke wie TikTok sind eine gute Methode, um dein Buch möglichst schnell einem breiten Publikum bekannt zu machen, die Zielgruppe zu erreichen und letztendlich Käufer:innen zu finden. Das ist vor allem für Selfpublisher:innen wichtig, die nicht in Buchhandlungen ausliegen. Besonders erfolgreich kann es werden, wenn dein Buch einen Nerv bei den Buchblogger:innen trifft und zu einem sogenannten „Booktok-Buch“ oder „Booktok-Hype“ wird. Diese Reichweite solltest du nicht unterschätzen! Booktoker:innen haben schon so einige Bücher auf die Bestsellerlisten gebracht.

Bloggerin mit Buch

Zugleich kannst du dich auf der Plattform selbst umschauen und gezielt Buchblogger:innen auswählen, um ihnen ein Rezensionsexemplar zukommen zu lassen. Mit etwas Glück (oder nach einer verbindlichen Absprache) machen diese dann ein Video zu deinem Buch – und du bekommst wieder mehr Reichweite und Leser:innen.

Zu guter Letzt ist es eine Möglichkeit, dich den potentiellen Käufer:innen persönlich vorzustellen. Soziale Medien haben eine neue Nähe zwischen Autor:innen und Leser:innen geschaffen, die vorher nie möglich war, heute aber sehr geschätzt wird.

Die Begriffe auf Writertok

Auf „Booktok“ und daraufhin auch auf „Writertok“ haben sich einige Begriffe eingebürgert, die die „Booktoker:innen“ einerseits als Gemeinschaft zusammenschweißen, andererseits aber auch der einfacheren Kommunikation dienen. Da der Fokus auf (kurzen) Videos liegt, ist klar, dass kurze, prägnante Wörter vorteilhaft sind.

Wenn du die wichtigsten Begriffe von „Writertok“ kennst, kannst du direkt mit den „Bookies“ auf Augenhöhe kommunizieren und wirst schneller als „zugehörig“ anerkannt. Eine gemeinsame Sprache mit deiner Zielgruppe macht dich nahbar und kann nur zu deinem Vorteil sein.

subkulturen auf tiktok

Diese Begriffe von Writertok musst du als Autor:in kennen

Wenn du als ehemalige:r „Booktok“-Creator:in oder Nutzer:in in „Writertok“ einsteigst, sind dir viele Begriffe bereits bekannt. Beginnst du aber ganz neu als Autor:in, kann es sein, dass dir einige Wörter um die Ohren fliegen, mit denen du erstmal nichts anfangen kannst. Die folgende Liste wird dir den Start erleichtern!

Zum Teil handelt es sich um Abkürzungen. Oft sind es Begriffe, die einer Art „vereinfachten Fachsprache“ rund um das Schreiben und die Verlagswelt entsprungen sind und damit zur Szenenbildung beitragen. Nicht zu vergessen sind natürlich die Euphemismen, die dazu dienen, gewisse Wörter und Themen „elegant“ zu umschreiben oder – nicht zuletzt wegen des strengen TikTok-Algorithmus – ganz zu vermeiden.

1. Plot / plotten

Als „Plot“ wird das Handlungsgerüst eines Buchs bezeichnet. Es beschreibt also, was in deiner Geschichte passiert und wie deren Ablauf aufgebaut ist. Es gibt den Hauptplot, also die grundlegende Story, die du erzählen möchtest (z.B. eine Praktikantin verliebt sich in ihren Boss). Hinzu kommen Subplots, also Nebenhandlungen, die der Geschichte Tiefe verleihen und den Hauptplot stützen (z.B. die Praktikantin hat einen Streit mit ihrer Mutter, weshalb sie mehr Zeit im Büro verbringt).

Das Verb „plotten“ beschreibt ganz einfach die Tätigkeit, einen Plot zu erstellen.

2. Plotttwist

Kennst du das, wenn die Geschichte plötzlich eine völlig unerwartete Wendung nimmt? Diese Wendung nennt man „Plotttwist“, also wörtlich „Handlungsumdreher“. Plotttwists sind super, um (neue) Spannung in einem Buch aufzubauen und die Leser:innen bei der Stange zu halten – denn nichts ermüdet mehr als eine Geschichte, deren Verlauf von der ersten Seite an absehbar ist.

3. Plot-Bunny

Als „Plot-Bunny“ wird die plötzliche Idee für einen Plot, also eine Geschichte, bezeichnet, die quasi aus dem Nichts in deinen Kopf „gehoppelt“ kommt.

Autorin mit Idee

4. Plotter, Panser und Planser

Als „Plotter“, „Panser“ und „Planser“ bezeichnen sich Autor:innen, je nachdem, was für ein Schreibtyp sie sind. Der „Plotter“ legt, wie der Name schon sagt, einen großen Wert auf einen perfekt ausgefeilten Plot – und zwar schon bevor er mit dem Schreiben beginnt. Er erstellt also schon im Vorfeld einen detaillierten Plan für den gesamten Handlungsverlauf, die einzelnen Kapitel oder sogar Szenen und arbeitet die Charaktere aller Figuren aus. An diesem Plan orientiert er sich beim Schreiben genau.

Der „Panser“ ist das Gegenteil vom „Plotter“. Autor:innen dieses Schreibtyps haben eine (vage) Idee für ihre Geschichte, machen sich daraufhin sofort ans Werk und lassen sich beim Schreiben von ihren Gefühlen und ihrer Kreativität leiten. (Sub-)Plots und Figuren entwickeln sich spontan.

Eine Mischform aus dem „Plotter“ und dem „Panser“ ist der sogenannte „Planser“. Er legt vorab einen groben Plot und vielleicht schon eine Kapiteleinteilung fest, lässt sich bei den Details im Handlungsverlauf aber von seinem Bauchgefühl während des Schreibens leiten.

5. Protas

„Protas“ verwenden Buchblogger:innen und Autor:innen als Abkürzung für „Protagonisten“, also für die Hauptfiguren eines Buchs. Im englischsprachigen „Booktok“ sieht man auch „MC“ als Abkürzung für „main character“.

6. POV

Die Abkürzung „POV“ steht für „Point of View“ und beschreibt die Perspektive, aus der gerade erzählt wird. In einem Buch kann es mehrere POVs geben, wenn zum Beispiel abwechselnd aus der Perspektive der weiblichen und des männlichen Protagonisten erzählt wird.

plan fuer ein buch

7. Book Tropes

Die viel zitierten „Book Tropes“ bezeichnen bestimmte Erzählmuster, die sich in vielen Büchern wiederfinden. Das können zum Beispiel Themen wie „enemies to lovers“ (Feinde werden zu Liebhabern) oder „friends to lovers“ (Freunde werden zu Liebhabern) sein, aber auch kleinere Motive wie „only one bed“ (die Protagonisten sind durch äußere Umstände gezwungen, in einem Bett zu schlafen).

8. WIP

„WIP“ ist eine wichtige Abkürzung, wenn du als Autor:in auf „Writertok“ von deinem Schreibprozess berichten möchtest. Es steht für „work in progress“ und bezieht sich auf das Projekt, an dem du gegenwärtig schreibst.

9. Farbschnitt

Bei einem Buch mit „Farbschnitt“ sind die Buchkanten, also die Kanten der Buchseiten, farbig bedruckt. War diese Verzierung früher noch Schmuck- und Sammlerausgaben vorbehalten, wird sie heute – vor allem in den auf „Booktok“ meist gelesenen Genres – nahezu als Standard erwartet. Zum Verdruss der Selfpublisher, da Farbschnitte in der Herstellung teuer sind. Aber es gilt: Schöne Bücher bekommen mehr Aufmerksamkeit!

buecher mit farbschnitt

10. Page-Overlay

Wer zwischen Büchern mit Farbschnitt herausstechen will, bereichert sein Buch mit einem Page-Overlay. Also einer mit einer Illustration bedruckten, aber halbtransparenten Seite, die den Text der folgenden Seite durchscheinen lässt und zwischen Kapiteln oder mitten im Buch eingefügt wird.

11. spice / smut

Mit dem Begriff „spice“ werden sexuelle Handlungen in einem Buch umschrieben. Gesprochen wird von Büchern, die viel oder wenig „spice“ enthalten, oder ganz einfach von „spicy Büchern“. Oftmals wird statt des Worts sogar nur das Chilischoten-Emoji verwendet.

Dasselbe gilt für „smut“. Es kann ebenfalls stellvertretend für sexuelle Handlungen stehen und wird oft in der Formulierung „Ich habe wieder gottlosen Smut geschrieben/gelesen“ genutzt. „Smut“ beschreibt aber auch ein ganzes literarisches Genre, was mit dem deutschen „Schmuddelroman“ gleichgesetzt werden kann.

TikTok ist zu einem wichtigen Marketinginstrument für alle Autor:innen geworden – egal ob im Verlag oder im Selfpublishing. Mit dieser Liste an wichtigen „Writertok“-Begriffen kannst du dich direkt in die Mitte der begeisterten Leser:innen und Autor:innen in den Sozialen Medien begeben und mitreden. Und natürlich deine Werke präsentieren!

Hast du noch Fragen oder brauchst meine Hilfe? Dann melde dich gerne bei mir!

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